De oratore

Handschrift de oratore, III, Anfang, Codex Harleianus (British Museum, Nr. 2736), fol.84, neuntes oder zehntes Jahrhundert

De oratore (lateinisch „Über den Redner“) ist ein grundlegendes Werk Ciceros zur Rhetorik, in dem die Voraussetzungen für den Rednerberuf, das Wesen der Rhetorik, der Aufbau der Rede, Fragen des Stils und der moralischen und philosophischen Pflichten des Redners erörtert werden. Die Schrift ist als ein Dialog zwischen Lucius Licinius Crassus und Marcus Antonius Orator, Ciceros Lehrern und Vorbildern, gestaltet, der im Jahr 91 v. Chr., kurz vor Crassus’ Tod geführt worden sei. Cicero hat ihn 55 v. Chr. veröffentlicht und seinem Bruder Quintus gewidmet. Er zählt zu Ciceros Hauptwerken.

Das Werk ist in drei Bücher eingeteilt: Im ersten Buch bespricht Crassus die Voraussetzungen für den Rednerberuf und gelangt von dort zu einer Darstellung des idealen Redners (Stilqualitäten). Das zweite und dritte Buch beinhalten eine Darstellung der Teile der Redekunst (Stilarten und peripatetische Theorie), bevor am Ende in einem Exkurs neben den zuvor besprochenen technischen vor allem moralische und philosophische Qualitäten vom Redner verlangt werden: Er soll Rhetorik und Philosophie beherrschen, nicht nur (wie damals oft behauptet wurde) eine dieser beiden Disziplinen.


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